Über
Ich war schon immer fasziniert davon, wie Gesellschaften funktionieren – wie Menschen sich organisieren, wie Machtstrukturen entstehen und wie kreative Ausdrucksformen diese herausfordern und verändern können. Diese Neugier hat mich dazu gebracht, Sozialanthropologie zu studieren. Während meines Studiums habe ich ethnografische Feldforschung in einer indigenen Gemeinschaft in Mexiko durchgeführt und eine Doku über ein politisches Kunstkollektiv in Oaxaca gedreht. Dabei habe ich erforscht, wie Kunst als Werkzeug für politischen Protest und gesellschaftlichen Wandel genutzt werden kann.
Aber ich wollte nicht nur analysieren – ich wollte selbst gestalten. Also zog ich nach Berlin, um Design Thinking am HPI in Potsdam zu studieren. Dort habe ich entdeckt, welche Kraft menschenzentrierte und agile Methoden haben, wenn es darum geht, echte Veränderungen anzustoßen. Das hat mich dazu inspiriert, einen Verein mitzugründen, der partizipative und agile Ansätze in den öffentlichen Sektor bringt. Außerdem habe ich Redesign Democracy mit ins Leben gerufen – ein Projekt, das Bürger:innen dabei unterstützt, gemeinsam Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln.
Die nächsten sieben Jahre habe ich als ethnografische Forscherin und strategische Designerin in Europa und Asien (Singapur) gearbeitet – vor allem in den Bereichen Mobilität und Finanzen. Trotzdem hat es mich immer wieder zum öffentlichen Sektor hingezogen, weil dort systemische Veränderungen in großem Maßstab möglich sind. Durch das Work4Germany-Fellowship beim Bundesministerium für Verkehr und Digitales bin ich schließlich wieder in die Regierungsarbeit eingestiegen. Seitdem unterstütze ich Bundesministerien und Berliner Senatsverwaltungen dabei, Politik, Dienstleistungen und interne Strukturen neu zu denken – mit Co-Creation, agilen Methoden und menschenzentrierter Innovation.
Neben meiner Arbeit in Strategie und Politik beschäftige ich mich auch mit kreativen Formen des Widerstands und der Frage, wie Spiel gesellschaftlichen Wandel vorantreiben kann. Als Clown, Performerin und DJ habe ich meine eigene Theaterproduktion gegründet, um mit Humor zum Nachdenken anzuregen, Normen zu hinterfragen und Räume für radikale Vorstellungskraft zu schaffen.
Egal, ob in der Regierung, in der Forschung oder in den Künsten – mein Ziel ist es, Menschen zu ermächtigen, ihre Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Ich glaube daran, Silos aufzubrechen, kreative Handlungsmacht zu fördern und neue Wege des Arbeitens, Regierens und Zusammenarbeitens zu entwickeln, um inklusivere und partizipative Systeme und Organisationen zu schaffen.